Nachdem sich die Info über den ATI-Chipschaden verbreitet hat, sind ziemlich viele Schwachsinnsanleitungen zur "Reparatur" im Netz unterwegs.

Ich kann nur eindringlich davor warnen, solche Abenteuer einzugehen!

Es ist zwar tatsächlich so, dass der ein oder andere Hobby-Laborant sein iBook wieder zum Leben erwecken konnte, diese Wiederauferstehung ist jedoch in der Regel nicht von langer Dauer.

Viel wichtiger ist jedoch: Nach einer solchen Operation kann man im erneuten Schadensfall das iBook in den Müll werfen!

Grund hierfür ist die simple Tatsache, dass es hier nicht um mechanische Teile, sondern um hochempfindliche Schaltkreise und um Lötpunkte geht:

Neben den Kontaktpunkten auf dem ATI-Chip, die im Originalzustand geklebt (und nicht gelötet ! ) sind, riskiert Ihr, dass das aufgelötete VRAM auf der Grafikplatine Schaden nimmt, mindestens jedoch dass das Lötzinn der VRAM-Chips zerläuft.

Nach so einem Idioten-Experiment mit Teelichtern, Feuer oder Lötkolben ist danach ein professionelles, so genanntes "Re-Balling" dann nicht mehr möglich und das Logicboard des iBook ein für allemal tot.

Wer Infos und Kontaktdaten von der US-Firma haben will, kann mir eine eMail an "schwarzer . kater [ät] gmx . de" schicken.

Ist es definitiv der Grafikchip von ATI, der das iBook k.o. haut, gibt es nicht viele Alternativen.



In einigen Blogs wurden bereits die dollsten Reparaturversuche und fantasievolle Experimente mit tödlichem Ausgang beschrieben. Einige waren auch zeitweise erfolgreich, d.h. ihre iBooks liefen tatsächlich einige Tage oder gar Wochen, aber eine wirkliche Reparatur ist das nicht.

Als Erste Hilfe kann man allerdings folgenden Tipp gebrauchen: auf der Unterseite des Mainboards wird ein kleines quadratisches Aluteil mit einer Wärmeleitpaste aufgesetzt. Durch das Gehäuse wird dadurch der Grafikchip gegen das Mainboard gedrückt. Diese Krücke hilft für gewöhnlich jedenfalls so lange, bis man seine Daten von der internen HD gesichert hat.

Es soll auch Leute geben, die damit eine Weile gut gearbeitet haben - solange sie ihr "repariertes" iBook als Desktopersatz gebrauchten und nicht auf Reisen mitnahmen.

Es gibt eigentlich nur eine einzige sinnvolle Reparatur, und die wird von einer professionellen Firma in den USA durchgeführt, die mit den entsprechenden Gerätschaften (inklusive Röntgengerät) die Lötpunkte neu kalibriert.
Wer interesse hat, sein iBook dort reparieren zu lassen, kann mir eine eMail schicken oder hier einen Kommentar hinterlassen, dann bekommt er die Kontaktdaten von mir. Kostenlos natürlich. ;-)

Das iBook fährt normal hoch - aber es gibt kein Bild.

Wenn nach dem empfohlenen Test das Resultat negativ ist, wird es kompliziert und teuer. Unter Umständen ist es sinnvoller, das iBook als Organspender zu verkaufen, um wenigstens jemandem zu helfen, der Ersatzteile für seins sucht und noch etwas Geld für sein totes zu bekommen.

Es gibt keinen Zweifel daran, dass dies ein Serienfehler bei der Produktion ist, der sich seit den ersten iBooks G3 mit 500Mhz bis hin zu den letzten Modellen der iBook G4 in 2005 zieht. Natürlich gibt Apple das nicht zu, sondern hatte bis 2005 (?) ein "Kulanzprogramm" für alle iBooks der Seriennumerreihe UV117 to UV342, bei dem bis dahin betroffene iBooks repariert wurden. (In Wirklichkeit wurden lediglich die Boards ausgetauscht - erkennbar am Systemprofiler, der keine Seriennummer aufweist und das Alter des iBooks nicht mehr angeben kann.)

Das "Kulanzprogramm" galt selbstverständlich nur für iBooks, die noch nie geöffnet worden waren ...

Wie erkennt man den Schaden?
Das iBook fängt irgendwann an, bunte Streifen an dem Display zu zeigen oder es friert einfach ohne ersichtlichen Grund ein. Irgendwann bleibt das Display dunkel.
Man kann einen leichten Test durchführen, indem man das iBook an der linken Seite neben dem Mauspad von unten fest drückt. Viele User berichten, ihre iBooks hätten so wieder funktioniert.

Schuld an dem Defekt ist der tolle Ati-Grafikchip auf dem Motherboard (Apple-Englisch: "logicboard"), der ab Werk einfach nur beschissen angebracht wurde.



Nun ist es nicht besonders sinnvoll, das iBook mit einer Schraubzwinge an jener Stelle herumzutragen, um es benutzen zu können.

Beim nächsten Mal gibt es eine kostengünstige Alternative zum Wegwerfen oder bei Apple ein neues Motherboard zum Preis eines neuen iBooks.